A Looni and a Tooni :))
Wir sind mit dem Tretboot auf den See um den Seetaucher zu sehen, den Loon, canadas national bird.
Bei näherem hinsehen war es nur eine Seemöwe;)) Die dritte Bedeutung des Wortes ist „Idiot“- so wird das Wort in den States verwendet.
VANCOUVER- not the bright sight
Wir sind immer wieder überrascht ob der unglaublichen Weite, den für uns ungewohnten Entfernungen. Unser nächstes Ziel – Prince Rupert – ist noch 500 km entfernt. Beim Fahren wechseln wir uns alle 2h ab. Inzwischen fahren wir ganz gerne mit unserem Ford E 450. Sind zu „echten“ Lastwagenfahrern geworden – zumindest grüßen mich die Trucker zurück;))
Meine Gedanken schweifen immer wieder nach Vancouver . Die Tage dort, das Erkunden dieser prunkvollen, schönen, reichen und bunten Stadt, so einfach, mit der Tageskarte für alle Öffis (Zug, Bus, Seaboat, Straßenbahn). Doch meinen Schrecken, als wir zu Fuß nach Chinatown gelaufen sind und den Teil der Hastingsstreet erreicht haben, wo es plötzlich völlig anders aussieht, habe ich noch nicht vergessen. Ich weiß nicht wer von euch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gelesen hat. Als 17 jährige habe ich das Buch gelesen und war damals ziemlich geschockt. Wir sind in Vancouver praktisch nur einen Häuserblock weitergelaufen und waren mitten im täglichen, verzweifelten Lebenskampf der Drogensucht. Wir alle kennen Bilder von Obdachlosen in der Fußgängerzone, Bettler, Alkoholiker.. Doch das ist nicht vergleichbar. Unsere erste Begegnung war ein, bis auf eine Unterhose und Plastikplane, nackter Mann in einem Rollstuhl. Nur noch Haut und Knochen, die Arme und Beine völlig zerkratzt. Die Hände ständig in Bewegung, die ganze Gestalt gekrümmt und leidend. Er bat uns um ein paar Dollar, die wir ihm auch gegeben haben – wohl wissend, dass wir damit nicht wirklich geholfen haben. Jetzt war es nicht mehr zu übersehen. Die ganze Straße entlang schleppten sich Menschen aller Altersklassen durch die Straße. Kein offener Blick für das um sie herum, der Rücken oft tief gebeugt, vernachlässigt, in der Wahrnehmung nicht mehr von dieser Welt. Kleine Zelte auf den Gehwegen, in denen Menschen lagen, gebrauchte Spritzen…Um dieses Leid herum ging das normale Leben weiter. Zwei Welten die nebenhergelaufen. Hier die eilige Lady, der geschäftige Sir, durch die Straßen eilend, daneben Touristen in Urlaubslaune und dazwischen Dealer, Drogenabhängige auf Entzug, die sich nur noch für den nächsten Schuss interessieren, andere, die sich gerade spritzen oder schon zusammengesackt und weggetreten daliegen. Wir wollten eine Abkürzung nehmen, um aus der Hastingsstreet herauszukommen. Dazu sind wir zwischen zwei Häuserblocks durchgelaufen und standen vor dem Tages- bzw. Nachtlager, das gerade von der Polizei kontrolliert wurde. Als ich den Verkäufer unseres RV darauf ansprach, war es ihm eher unangenehm, dass wir dort waren. Er meinte, es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, dann wäre auch diese Straße schön hergerichtet. Über die Menschen, die dort auf der Straße leben wollte er nicht sprechen. In Kanada wurde Anfang des Jahres ein neues Gesetz erlassen, das den Besitz von Drogen erlaubt, wenn die Menge nicht 2.5 g überschreitet. Das heißt, im Prinzip war wohl alles, was wir dort gesehen haben, legal.
Bilder habe ich zwar im Kopf, aber fotografiert habe ich nicht…